Während meiner Ausbildung zur Gärtnerin habe ich schon nebenbei gemalt, vor allem Pflanzen abgemalt für die Tagebucheinträge, welche man für die Ausbildung führen musste. Nach der Berufsausbildung Italienaufenthalt um italienisch zu lernen, dort ein Interesse entwickelt für die italienische Renaissance. Nach dem sechs-monatigen Italienaufenthalt habe ich neben dem Beruf gemalt, auch meine Arbeit in der Gärtnerei entwickelte sich hin zur Gestaltung. In dieser Zeit Kurse über viele Jahre an der Schule für Gestaltung in Bern absolviert, später dann Gasthörerin an der HFBK Hamburg, schließlich wurde die Malerei zum Beruf.
Welchem Themenfeld der Ausstellung fühlst Du Dich mit deinen Arbeiten am ehesten zugehörig?
Kritik am Kunstmarkt
Warum hast Du Dich auf „Imagine Transparency" beworben?
Die Ausschreibung wirkt auf mich sehr erfrischend. Ich habe den Eindruck, die Kuratorinnen sind wirklich neugierig und ich habe vielleicht die Chance, dass die Bilder, mit denen ich mich bewerbe, wirklich angeschaut werden.
Kurzbeschreibung Deines eingereichten Projekts:
Apfelbäume am Wegrand, sie stehen zusammen, als ob sie im Zwiegespräch wären, man mag an eine Menschengruppe denken. Der Weg verliert sich in der Ferne, lässt Ahnungen zu, wohin es geht. Auf einem anderen Bild sehen wir die zusammengerückten Gebäude eines Hofes, eine Stille ist in dem Bild, auch etwas Melancholisches, gleichzeitig spricht ein Versprechen aus der sattgrünen Wiese, die von Frühling erzählt. Die Bäume, Gebäude und Gegenstände auf diesen Arbeiten nehmen aufeinander Bezug, sie wirken, als ob sie kommunizierten. So auch auf der dritten der eingereichten Arbeiten, wo ein blaues Dach den gelbsprießenden Baum leuchten lässt. In Arbeit ist zurzeit ein verwilderter Apfelhain, die Bäume sind behangen mit Früchten. Frohe Farben diesmal, man möchte sich an ihnen fast berauschen. Doch da sind auch die Schatten der Bäume, und der Weg am Rande des Hains endet abrupt.
Was oder wen siehst Du aktuell nicht in „der Kunstszene“ bzw. was fehlt Dir?
Um die Arbeiten geht es höchstens zweitrangig. Das heißt, meist kommt es gar nicht so weit, dass diese betrachtet werden; für die meisten Ausstellungs - oder Preisausschreibungen ist jemand ohne Kunststudium gar nicht zugelassen. Und ich denke, auch bei jemandem mit "offiziellem Kunststudium" sind es nicht in erster Linie die Arbeiten, die darüber entscheiden, ob sie/er in der Kunstszene ernst genommen wird. Sondern Beziehungen, die Fähigkeit sich darzustellen und die eigene Arbeit als bedeutend, modern, zeitgemäß... darzubieten.
Kannst Du von Deiner Kunst leben?
Nein, allerdings habe ich in den letzten Jahren mehrere Bilder verkauft, die pro Bild zwischen 2400 - 3000 Euro einbrachten.
Wo können wir Deine Kunst „in echt“ sehen?
In Ausstellungen und bei mir im Atelier.
Deine Homepage
http://www.pia-hodel-winiker.de
Deine Social Media-Kanäle:
Bildunterschriften
Bild 1: Pia Hodel-Winiker | o.T. | 2021 | Öl auf Leinwand | 70 x 70 cm | Foto: Pia Hodel-Winiker Bild 2: Pia Hodel-Winiker | o.T. | 2022 | Öl auf Leinwand | 70 x 70 cm | Foto: Pia Hodel-Winiker