„…ein Ausstellungskonzept mit einem spannenden, politischen bzw. gesellschaftspolitischen Diskurs, der längst überfällig ist…“
Altersgruppe
46-55
Wie bist Du zur Kunst gekommen?
Seit ich einen Stift halten kann, habe ich gezeichnet, mich bildnerisch ausgedrückt, fotografiert, gefilmt und gebastelt…in der Schule Kunst LK, nach dem Abitur Studium der Illustration an der HAW-Hamburg, früh festgestellt, dass das Angewandte nichts für mich ist und eher bei den Professoren studiert, die mich in der Freien Kunst unterstützt haben, nach meinem Abschluß in Hamburg nach London an das Wimbledon College of Art gegangen und meinen Master in Freier Kunst bei Robert Mason gemacht. Seit dem Freischaffend in Hamburg tätig.
Welchem Themenfeld der Ausstellung fühlst Du Dich mit deinen Arbeiten am ehesten zugehörig?
Sichtbarmachung gesellschaftspolitischer Themen
Warum hast Du Dich auf „Imagine Transparency" beworben?
Die Ausschreibung hat mich ausgesprochen interessiert, da ich den Eindruck hatte, dass es hier nicht nur um eine Ausstellung geht, sondern um ein Ausstellungskonzept mit einem spannenden, politischen bzw. gesellschaftspolitischen Diskurs, der längst überfällig ist und Themen anspricht, die mich z.T. seit Jahren beschäftigen.
Kurzbeschreibung Deines eingereichten Projekts:
Zur Zeit arbeite ich an einem Werkzyklus, der sich - ausgehend von den Fotografien des Abrisses eines ehemaligen Atelierhauses in Hamburg - mit Ruinen als Denkgrundlage beschäftigt. Ähnlich den verkohlten Resten eines Bauernhofbrands, die Jean Tinguely als Rohmaterial für seinen „Mengele Totentanz“ verwendet hat, sollen die Ruinen stellvertretend für die Zerstörungen und Unmenschlichkeiten stehen, mit denen der Mensch im Begriff steht, sich selbst zu vernichten, und damit für das generelle Scheitern der Menscheit an sich selbst. Zudem stehen sie für den Schmerz, die unmenschlichen Zustände weltweit ungewollt mittragen und aushalten zu müssen. Die Fotografien werden in Acrylpolymerhäute übertragen, die einen Duktus aufweisen, mit Falten, Verletzungen, Pigmentabreibungen, und schließlich auf Acrylglas aufgezogen werden.
Was oder wen siehst Du aktuell nicht in „der Kunstszene“ bzw. was fehlt Dir?
Mütter in der Kunst und Ausschreibungen für Frauen, bei denen die „Erziehungszeiten“ und Care-Arbeit berücksichtigt wird ( Ausschreibungen und Preise ohne Altersbeschränkungen, Stipendien ohne Residenzpflicht)…und natürlich die Gleichberechtigung.
Kannst Du von Deiner Kunst leben?
Bedingt, ich bin nebenher noch als Dozentin der Lichtwarkgesellschaft tätig und leite ein Begabtenstipendium für Schüler an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften.