„Meiner Beobachtung nach, entscheiden sich nach wie vor wenige junge Künstler oder Künstlerinnen dafür, Kinder zu bekommen.“
Altersgruppe
18-25
Wie bist Du zur Kunst gekommen?
Ich habe mich schon in meiner Kindheit und Jugend viel mit dem Malen/ Zeichnen und der Kunst beschäftigt. Ursprünglich wollte ich nach der Schule Modedesign studieren, habe mich dann aber doch für den "sicheren" der Kunst auf Grundschullehramt entschieden. Da ich nach diesem Studium noch weiter und professioneller künstlerisch aktiv bleiben wollte, sattelte ich danach noch das Studium der freien Malerei an der Kunstakdemie Düsseldorf obendrauf.
Welchem Themenfeld der Ausstellung fühlst Du Dich mit deinen Arbeiten am ehesten zugehörig?
Zwischen den Stühlen – Kunst oder Kunsthandwerk
Warum hast Du Dich auf „Imagine Transparency" beworben?
Die Bewerbung hat mich angesprochen, da sie nicht (allein) die Kunstwerke in die Betrachtung der Jurierung zieht sondern den Menschen in seinem sozialen Gefüge dahinter. Dieses bestimmt meinem Gefühl nach häufiger die Bedingungen des und Kunstschaffens und -präsentierens, als man denken würde. In meinem Fall bezieht sich dies auf meine weitere Rolle der dreifachen Mutter von drei kleinen Kindern.
Kurzbeschreibung Deines eingereichten Projekts:
Bei dem eingereichten Objekt "Gänsemarsch mit Zöpfen" handelt es sich um eine meiner ersten bildhauerischen/objekthaften Arbeiten. Davor war ich ausschließlich malerisch tätig . Zu dem Zeitpunkt startete ich die ersten Versuche mit Stoff in der Kunst. Es sind zwei verschiedene Stoffarten, die an 2 Seiten aneinander genäht sind. An einer Seite sind Kunsthaarzöpfe eingenäht. Und der vordere Stoff ist mit einem Gänsemotiv bedruckt. Das Motiv der Gans taucht seit 2015 immer wieder in meinen Arbeiten auf und durchläuft , wie alle meine inhaltlichen Elemente, einem Abstrahierungsprozess. Seit 2016 arbeite ich, neben der Malerei, vermehrt objekthaft oder bildhauerisch. Die ursprünglich inhaltlichen Themen erlangen den Status eines Symbols oder aber auch nur formalen Werkelements. 2021 erfuhr ich, dass die Gans u.a. ein Symbol für Mutterschaft ist. Da sie 2015, kurz vor der Geburt meines ersten Sohnes auftauchte, nehme ich das Wählen meiner Motive im Hinblick auf ihre Symbolik, bewusster wahr. Es ist nur eines meiner Bildelemente, die ich häufiger verwende. Meiner Meinung nach, passte die Arbeit gut zu der Ausschreibung.
Was oder wen siehst Du aktuell nicht in „der Kunstszene“ bzw. was fehlt Dir?
Meiner Beobachtung nach, entscheiden sich nach wie vor wenige junge Künstler oder Künstlerinnen dafür, Kinder zu bekommen. Ich vermute, dass dies vor allem an den finaziellen und zeitlichen Einschränkungen, die das Gründen einer Familie mit sich ziehen und die den Beruf des Künstlers bzw. der Künstlerin auch schon ohne Kinder bestimmen. Ich wünsche mir, dass diese Problematik verstärkt zum öffentlichen Diskurs mit möglicen Erleichterungsstrategien wird, sodass sich mehr Künstler und Künstlerinnen trauen, eine Familie zu gründen bzw. Kinder zu bekommen.
Kannst Du von Deiner Kunst leben?
Nein. Ich lebe hauptsächlich von den Einnahmen, die ich durch die Lehrtätigkeit an einer Düsseldorfer Grundschule verdiene und die meines Mannes.
Wo können wir Deine Kunst „in echt“ sehen?
Kunstpunkte Düsseldorf, 27. / 28. August 2022 , Blackoffice Kulturbüro, Düsseldorf Gastkünstlerin der Künstlerausstellung KIWI Klein-Winternheim, Mai 2023
Deine Homepage
www.annachristinanendza.com
Deine Social Media-Kanäle:
Instagram: @annachristinanendza
Bildunterschriften
Gänsemarsch mit Zopf, 2016, bedruckter Stoff mit Kunststoff-Zöpfen, 85 x95 cm Fotorechte bei Anna Christina Nendza Gans ohne Gänze, 2022, XPS- Platten, Fertigputzgips, Farbe, 110x130x180 cm Fotorechte bei Anna Christina Nendza