„Als in Deutschland lebende lettische Künstlerin habe ich … oft das Gefühl gehabt, nicht dazuzugehören.“
Altersgruppe
36-45
Wie bist Du zur Kunst gekommen?
Spätestens als ich als Kind damit begonnen habe nicht nur auf Papier, sondern auf den antiken Möbeln meiner Oma zu malen, war klar, dass ich Künstlerin werde.
Welchem Themenfeld der Ausstellung fühlst Du Dich mit deinen Arbeiten am ehesten zugehörig?
Kunst zugänglich(er) machen
Warum hast Du Dich auf „Imagine Transparency" beworben?
Die Fragestellungen zu dem Thema „Spieglein Spieglein“ haben mich angesprochen. Insbesondere die Frage „wer dazu gehört und wer nicht?“ Als in Deutschland lebende lettische Künstlerin habe ich in den vergangenen Jahren in meinem Wohnort Potsdam oft das Gefühl gehabt nicht dazuzugehören. Dabei liegt es oft nicht mal an den Menschen, die mir durchaus freundlich entgegentreten, aber es gibt bestimmte unsichtbare Barrieren, die ich noch nicht überwinden kann. Die Auseinandersetzung führte mich unter anderem auch zum selbstkritischen Ergebnis, dass die Ausgrenzung aufgrund meiner tiefen Heimatverbundenheit und meiner anspruchsvollen und kritischen Betrachtung der mich umgebenden Gesellschaft fortbesteht. Mit meinem Werk „Dasein“ meinem Selbstporträt mit Blick in den Spiegel habe ich mich künstlerisch mit diesem Thema auseinandergesetzt.
Kurzbeschreibung Deines eingereichten Projekts:
Menschliche Eigenschaften und Empfindungen treiben mich um und es geht mir um eine Betrachtung des Daseins, wie es ist. Es geschieht so etwas wie die ständige Befreiung des Gemäldes von sich selbst und das Stellen von Fragen im Zusammenhang mit der Menschheit. Unterhaltungen darüber, was nicht gesagt werden kann. Das Verhältnis ist das, was mich aufregt, dessen Entsprechen zwischen bestimmten Teilen der Arbeit und dem Gesamten. Ich forme meinen Raum, meinen Raum der Einsamkeit, und das Werk, welches ihn abbildet, lebt manchmal sein eigenes Leben, ein trotzig von mir unabhängiges. Mir gefällt es, die Seite des Maßes in ständiger Spannung zu halten und mich zu wundern wie Farben passieren. Das ist augenblickliches Bewusstsein von Erfüllung, das genauso augenblicklich verschwinden kann. Meine Suche beinhaltet klare, durch Form zum Ausdruck gebrachte Botschaften, in denen das Dargestellte nach der Wahrheit fragt. Der Blick ist keine einfache Bewegung der Augen, er beinhaltet Wissen, Erfahrung und eine Erklärung. Diesen Prozess durchlebe ich komplett, ich überwinde mich und dies ist was mich in die Richtung der von mir getroffenen Wahl führt und mir als Schöpfer Freude bereitet.
Was oder wen siehst Du aktuell nicht in „der Kunstszene“ bzw. was fehlt Dir?
Mir fehlen mehr Präsenzausstellungen und Kunstmessen.
Kannst Du von Deiner Kunst leben?
Ja
Wo können wir Deine Kunst „in echt“ sehen?
In Potsdam in der Galerie Futur eins und in der Produzentengalerie M, vom 16-19 Juni 2022 auf dem Rhy Art Salon Basel, im Oktober auf der Kunstmesse Art A10 in der Stadt Wildau und im November auf der 27. Kunstmesse im Frauenmuseum Bonn.