IMAGINE
TRANSPARENCY

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TRANS-
PARENCY

(UN)SICHTBARKEITEN IN DER KUNST​

18. August bis 04. September im 2. OG, Jupiter Hamburg
Eröffnung: Freitag, 18. August 2023, 19 Uhr

Öffnungszeiten:
So – Mi: 12-20 Uhr // Do – Sa: 12-22 Uhr

Wen oder was sehen wir nicht? – Die Ausstellung „Imagine Transparency“ zeigt vom 18. August bis zum 4. September im Jupiter in Hamburg 20 kĂŒnstlerische Positionen, die sich auf unterschiedliche Weise mit dieser Frage auseinandersetzen. Hier auf der Website findest Du Einblicke in die Ausstellung im Jupiter, aber auch ergĂ€nzendes Material von vielen weiteren KĂŒnstler*innen, die die Perspektiven der Ausstellung erweitern. Zitate machen neugierig, was die KĂŒnstler*innen an Erfahrungen und eigenen Projekten zu berichten haben.

Teilnehmende KĂŒnstler*innen:

†eenâ–Čge@gâ˜șd | Clara Alisch | Antonia Backert | Marios Basteas | Dirk Bathen | Franz Betz| Felisha Maria Carenage | Yoojin Chang | Sarita Dey| Kyle Egret | Eva Fabian | Manuela Fersen | Inga-Maria Glahn | Johannes Hartmann | Lotte Hauss | Tanja Hehmann | Pia Hodel-Winiker | Lisa Hoffmann | Nicole Kiersz | Monika Knaack | Dorothea Koch | Agatha Kosobucki | Annaliisa Krage | Line Krom | Kunst-Imbiss | Ulla Kutter | Pantea Lachin | Oliver Leo | Lopedote Livio | Lilia LujĂĄn | ZoĂ« MacTaggart | Dagmar Mahlstedt | Hanna  Malzahn | Silke Marohn | Marion Meinberg | Florian Model | Kristine Narvida | Anna Nendza | Malin Neumann | Denise Ogan | Franziska Ostermann | Foteini Pavloglou | Thomas Pilgaard | Klaus Pinter | Daria Pugachova | RESTkollektiv | Katharina Schellenberger | Axel Schmidt | Anton Schön | Petra Schwab | Michaela Schwarz | Adriane Steckhan | Katrin Stender | Elke Suhr | Mari Terauchi | Xiyu Tomorrow | Annika Unterburg | Julia Wachsmuth | Katja Windau | Heiko Wommelsdorf | Melanie Wroblewska | ZONENKINDER Collective

Unsere Welt befindet sich im Wandel, gesellschaftliche Muster geraten in Bewegung und brechen auf. Doch in der bildenden Kunst scheint das System manchmal erstarrt und wie aus alten Zeiten. Kaum ein Bereich wirkt so exklusiv und elitÀr wie die Kunstszene, die sich eigentlich durch Vielfalt, Offenheit und Gleichberechtigung auszeichnen möchte. Warum ist da so?

WER GEHÖRT DAZU UND WER NICHT?​

WER GEHÖRT DAZU UND WER NICHT?​

Die drei Kuratorinnen der Ausstellung „Imagine Transparency“ haben im FrĂŒhjahr 2022 eine unkonventionelle Ausschreibung fĂŒr eine Gruppenausstellung veröffentlicht. KĂŒnstler*innen aller Genres wurden eingeladen, sich zu bewerben, ohne dass Abschluss, Ausbildung, Vita, Alter, Herkunft oder Geschlecht bei der Auswahl eine Rolle spielten. (...)

Entscheidend waren einzig und allein die Antworten auf die Fragen des Open Calls und die eingereichte Konzeptidee. Als Zeichen gegen den andauernden Konkurrenzkampf unter KĂŒnstler*innen war es sogar möglich, andere KĂŒnstler*innen fĂŒr die Teilnahme vorzuschlagen. Gegen alle Erwartungen bewarben sich innerhalb kurzer Zeit ĂŒber 100 KĂŒnstlerinnen aus dem In- und Ausland. Das Team stand vor der Herausforderung, eine Auswahl treffen zu mĂŒssen, um zu entscheiden, wer sichtbar sein wĂŒrde und wer nicht. Alle Ausstellenden im Jupiter sollen fair vergĂŒtet werden. Aufgrund begrenzter finanzieller Mittel können daher nur 20 Bewerber*innen vor Ort ausstellen. Diejenigen, die nicht ausgewĂ€hlt wurden, haben hier in der digitalen ErgĂ€nzung der Ausstellung die Möglichkeit, sich und ihre eigene Perspektive auf das Thema mittels eines Steckbriefs und Abbildungen zu prĂ€sentieren.

IN FÜNF THEMENBEREICHEN WERFEN WIR GEMEINSAM MIT DEN KÜNSTLER*INNEN EINEN KRITISCHEN BLICK AUF DIE KUNSTWELT

IN FÜNF THEMENBEREICHEN WERFEN WIR GEMEINSAM MIT DEN KÜNSTLER*INNEN EINEN KRITISCHEN BLICK AUF DIE KUNSTWELT

Wo verlĂ€uft die Grenze zwischen Kunst und Kunsthandwerk und wer bestimmt diese? Kunstmarkt: Luxus oder brotlos? Welche strukturellen Diskriminierungsmechanismen existieren in “der” bildenden Kunst? Welche gesellschaftspolitischen Themen benötigen mehr Sichtbarkeit? 
und was bedeutet eigentlich „ZugĂ€nglichkeit” von Kunst?

→ Kategorie 1

Zwischen den StĂŒhlen – Kunst oder Kunsthandwerk

In der bildenden Kunst hat es das Kunsthandwerk sowie KĂŒnstler*innen, die zwischen beiden Kategorien arbeiten, nicht leicht – jedenfalls im europĂ€ischen Raum. Was in anderen Regionen der Welt gleichwertig nebeneinander verhandelt wird, wird hier strikt getrennt. Was halten KĂŒnstler*innen von dieser Trennung, wie ergeht es ihnen in ihrem Alltag als KĂŒnstler*in, wenn ihre Arbeit von außen immer wieder als Kunsthandwerk markiert wird? In den Steckbriefen erfahren wir mehr dazu. (...)

Obwohl jeder Kunstform ein handwerkliches, technisches Können zugrunde liegt, wird in der Kunstkritik stark zwischen beiden Kategorien unterschieden und der Begriff des „Kunsthandwerks” hĂ€ufig abwertend verwendet. Dies trifft vor allem auf textile Kunst zu, die auch geringschĂ€tzig als „Frauenkunst” bezeichnet wird. Aber auch Fotograf*innen, Grafiker*innen und andere haben es schwerer als „KĂŒnstler*in” anerkannt zu werden. Doch warum ist das so? Die Frage ist nicht leicht zu beantworten, da die Unterscheidung in der westlichen Welt eine lange Tradition hat und vernetzt ist mit kulturellen Hierarchien und gesellschaftlichen sowie geschlechterspezifischen Stereotypen. Der Ansatz, von „angewandter Kunst“ statt von Kunsthandwerk zu sprechen, ist ein Weg, dieser Falle zu entgehen, auch wenn es dadurch trotzdem nicht leichter wird auf dem Kunstmarkt fĂŒr diejenigen, die dazwischen arbeiten.

→ Kategorie 1

Zwischen den StĂŒhlen – Kunst oder Kunsthandwerk

In der bildenden Kunst hat es das Kunsthandwerk sowie KĂŒnstler*innen, die zwischen beiden Kategorien arbeiten, nicht leicht – jedenfalls im europĂ€ischen Raum. (...)

Was in anderen Regionen der Welt gleichwertig nebeneinander verhandelt wird, wird hier strikt getrennt. Was halten KĂŒnstler*innen von dieser Trennung, wie ergeht es ihnen in ihrem Alltag als KĂŒnstler*in, wenn ihre Arbeit von außen immer wieder als Kunsthandwerk markiert wird? In den Steckbriefen erfahren wir mehr dazu. Obwohl jeder Kunstform ein handwerkliches, technisches Können zugrunde liegt, wird in der Kunstkritik stark zwischen beiden Kategorien unterschieden und der Begriff des „Kunsthandwerks” hĂ€ufig abwertend verwendet. Dies trifft vor allem auf textile Kunst zu, die auch geringschĂ€tzig als „Frauenkunst” bezeichnet wird. Aber auch Fotograf*innen, Grafiker*innen und andere haben es schwerer als „KĂŒnstler*in” anerkannt zu werden. Doch warum ist das so? Die Frage ist nicht leicht zu beantworten, da die Unterscheidung in der westlichen Welt eine lange Tradition hat und vernetzt ist mit kulturellen Hierarchien und gesellschaftlichen sowie geschlechterspezifischen Stereotypen. Der Ansatz, von „angewandter Kunst“ statt von Kunsthandwerk zu sprechen, ist ein Weg, dieser Falle zu entgehen, auch wenn es dadurch trotzdem nicht leichter wird auf dem Kunstmarkt fĂŒr diejenigen, die dazwischen arbeiten.

→ Kategorie 2

Kritik am Kunstmarkt

LuxusgeschĂ€ft oder doch alles brotlos? In den Medien herrschen Schlagzeilen ĂŒber RekordverkĂ€ufe vor. Die Kunst wird zur TrophĂ€e: Ihr Kaufpreis symbolisiert die Macht des*der Kaufenden, gibt jedoch wenig Auskunft ĂŒber den objektiven Wert des Werks. Was viele nicht wissen: Ein Großteil der im Kunstsektor Arbeitenden profitiert gar nicht von diesen erzielten Preisen. Was sind ihre Perspektiven auf den Kunstmarkt? Wie können sie in ihm agieren? Üben sie offen Kritik, verarbeiten sie ihre Erfahrungen vielleicht sogar in ihrer Kunst? Findet es heraus in den Steckbriefen! (...)

Unter denjenigen, die einen Steckbrief ausgefĂŒllt haben, beantworteten gerade einmal 17 % die Frage, ob sie von ihrer Kunst leben können, mit ja. WĂ€hrend von den weiblich gelesenen Teilnehmenden lediglich 14 % angaben, von ihrer Kunst leben zu können, sind es unter den mĂ€nnlich Gelesenen 31 %. Laut einer Erhebung des statistischen Bundesamts von 2019 erwirtschaftete knapp ĂŒber ein Drittel der bildenden KĂŒnstler*innen in Deutschland weniger als 1.100 Euro netto im Monat, weitere fast 40 % der Befragten kamen auf einen Verdienst von 1.100 bis 2.000 Euro. Der Gender Pay Gap liegt in der bildenden Kunst weit ĂŒber dem branchenĂŒbergreifenden Durchschnitt und betrug 2023 ganze 30 %. In der bildenden Kunst geht ein Gender Pay Gap stark einher mit einem Gender Show Gap. Das bedeutet, obwohl der Anteil weiblicher Kunst-Studierender im Mittel bei etwa 60 % liegt, erscheint die Kunst von Frauen weniger in Ausstellungen als die von MĂ€nnern. Verheerend in einer Branche, in der Sichtbarkeit zu den HauptwĂ€hrungen gehört.

→ Kategorie 2

Kritik am Kunstmarkt

LuxusgeschĂ€ft oder doch alles brotlos? In den Medien herrschen Schlagzeilen ĂŒber RekordverkĂ€ufe vor. (...)

Die Kunst wird zur TrophĂ€e: Ihr Kaufpreis symbolisiert die Macht des*der Kaufenden, gibt jedoch wenig Auskunft ĂŒber den objektiven Wert des Werks. Was viele nicht wissen: Ein Großteil der im Kunstsektor Arbeitenden profitiert gar nicht von diesen erzielten Preisen. Was sind ihre Perspektiven auf den Kunstmarkt? Wie können sie in ihm agieren? Üben sie offen Kritik, verarbeiten sie ihre Erfahrungen vielleicht sogar in ihrer Kunst? Findet es heraus in den Steckbriefen! Unter denjenigen, die einen Steckbrief ausgefĂŒllt haben, beantworteten gerade einmal 17 % die Frage, ob sie von ihrer Kunst leben können, mit ja. WĂ€hrend von den weiblich gelesenen Teilnehmenden lediglich 14 % angaben, von ihrer Kunst leben zu können, sind es unter den mĂ€nnlich Gelesenen 31 %. Laut einer Erhebung des statistischen Bundesamts von 2019 erwirtschaftete knapp ĂŒber ein Drittel der bildenden KĂŒnstler*innen in Deutschland weniger als 1.100 Euro netto im Monat, weitere fast 40 % der Befragten kamen auf einen Verdienst von 1.100 bis 2.000 Euro. Der Gender Pay Gap liegt in der bildenden Kunst weit ĂŒber dem branchenĂŒbergreifenden Durchschnitt und betrug 2023 ganze 30 %. In der bildenden Kunst geht ein Gender Pay Gap stark einher mit einem Gender Show Gap. Das bedeutet, obwohl der Anteil weiblicher Kunst-Studierender im Mittel bei etwa 60 % liegt, erscheint die Kunst von Frauen weniger in Ausstellungen als die von MĂ€nnern. Verheerend in einer Branche, in der Sichtbarkeit zu den HauptwĂ€hrungen gehört.

→ Kategorie 3

Sichtbarmachung von Diskriminierungsmechanismen

Wie gerecht ist die Kunst? 
oder wie gerecht kann diese ĂŒberhaupt sein? Wer ein Kunststudium antritt, weiß, dass der darauffolgende Weg mit großer Wahrscheinlichkeit in die PrekaritĂ€t [Zustand der unsicheren ErwerbstĂ€tigkeit] fĂŒhrt. Diese Aussicht kann sich nicht jede*r leisten. Die Gruppe an Studierenden ist daher in ihrer DiversitĂ€t von Anfang an eingeschrĂ€nkt. Was berichten die KĂŒnstler*innen von ihren Wegen in die Kunst? Was haben sie erlebt und wie gehen sie nun damit um? Wie lassen sich Ungerechtigkeiten sichtbar machen? (...)

Das in Deutschland immer noch vorherrschende VerstĂ€ndnis einer sogenannten „Hochkultur“ fĂŒhrt zu vielen Aus- und Abgrenzungen. Es gibt Codes, die man kennen muss, um ĂŒberhaupt begreifen zu können, was „Kunst“ ist. Die Unterscheidungen zwischen „echter“ und „unterhaltender“ Kunst sind groß. Doch welche Menschen bestimmen die Entscheidungskriterien? Wie divers ist diese Gruppe? Die Kurator*innen dieser Ausstellung haben sich umgeschaut und gemerkt, da ist noch viel Luft nach oben! Kunst operiert oft mit Begriffen wie Vielfalt, Freiheit und Gleichberechtigung, ohne auf die Ausschlussmechanismen des eigenen Systems zu schauen. Daran muss sich grundlegend etwas Ă€ndern. Eisern hĂ€lt sich der Mythos, Kunst komme von Können. Doch in der RealitĂ€t bestimmen Geschlecht, Herkunft, Alter, Ausbildung, Kapitalvermögen und vor allem das eigene Netzwerk darĂŒber, wer gesehen wird und wer nicht.

→ Kategorie 3

Sichtbarmachung von Diskriminierungsmechanismen

Wie gerecht ist die Kunst? 
oder wie gerecht kann diese ĂŒberhaupt sein? (...)

Wer ein Kunststudium antritt, weiß, dass der darauffolgende Weg mit großer Wahrscheinlichkeit in die PrekaritĂ€t [Zustand der unsicheren ErwerbstĂ€tigkeit] fĂŒhrt. Diese Aussicht kann sich nicht jede*r leisten. Die Gruppe an Studierenden ist daher in ihrer DiversitĂ€t von Anfang an eingeschrĂ€nkt. Was berichten die KĂŒnstler*innen von ihren Wegen in die Kunst? Was haben sie erlebt und wie gehen sie nun damit um? Wie lassen sich Ungerechtigkeiten sichtbar machen? Das in Deutschland immer noch vorherrschende VerstĂ€ndnis einer sogenannten „Hochkultur“ fĂŒhrt zu vielen Aus- und Abgrenzungen. Es gibt Codes, die man kennen muss, um ĂŒberhaupt begreifen zu können, was „Kunst“ ist. Die Unterscheidungen zwischen „echter“ und „unterhaltender“ Kunst sind groß. Doch welche Menschen bestimmen die Entscheidungskriterien? Wie divers ist diese Gruppe? Die Kurator*innen dieser Ausstellung haben sich umgeschaut und gemerkt, da ist noch viel Luft nach oben! Kunst operiert oft mit Begriffen wie Vielfalt, Freiheit und Gleichberechtigung, ohne auf die Ausschlussmechanismen des eigenen Systems zu schauen. Daran muss sich grundlegend etwas Ă€ndern. Eisern hĂ€lt sich der Mythos, Kunst komme von Können. Doch in der RealitĂ€t bestimmen Geschlecht, Herkunft, Alter, Ausbildung, Kapitalvermögen und vor allem das eigene Netzwerk darĂŒber, wer gesehen wird und wer nicht.

→ Kategorie 4

Sichtbarmachung gesellschaftspolitischer Themen

Kann Kunst etwas bewirken? Die Kraft der Kunst liegt darin, Dinge sinnlich und emotional erlebbar werden zu lassen und Angebote fĂŒr Neues zu machen. Einen allgemeingĂŒltigen Zweck hat sie nicht. Darin liegt ihre Freiheit. Die meisten Teilnehmenden dieser Ausstellung gaben an, mit ihrer Kunst gesellschaftspolitische Themen sichtbar machen zu wollen. Das liegt nahe, schließlich hat das Erleben unseres Alltags einen großen Einfluss auf unsere KreativitĂ€t. Welche Themen bewegen die KĂŒnstler*innen dieser Ausstellung? (...)

SpĂ€testens seit der letzten documenta 15 gibt es folgenden Vorwurf unter vielen Kritiker*innen: Kunst, die aktuell auf Biennalen und in Museen gezeigt wird, sei zu politisch, fast aktivistisch aufgeladen. AbfĂ€llig wird von „Kuratorenkunst“ gesprochen. Was in dieser Debatte manchmal untergeht: dass Kurator*innen selten vollkommen unabhĂ€ngig handeln können. Ihre Arbeit ist eingebunden in ein vielschichtiges kulturpolitisches System, in dem AbhĂ€ngigkeitsverhĂ€ltnisse zu geldgebenden Institutionen genauso bestehen wie zu gesellschaftspolitischen Strömungen. Das gilt auch fĂŒr die KĂŒnstler*innen selbst. Wir leben in stark polarisierenden Krisenzeiten, warum sollte dies nicht in der Kunst sichtbar werden? Kunst kann, muss aber nicht explizit gesellschaftspolitische Themen sichtbar machen. Und das war schon immer so.

→ Kategorie 4

Sichtbarmachung gesellschaftspolitischer Themen

Kann Kunst etwas bewirken? Die Kraft der Kunst liegt darin, Dinge sinnlich und emotional erlebbar werden zu lassen und Angebote fĂŒr Neues zu machen. (...)

Einen allgemeingĂŒltigen Zweck hat sie nicht. Darin liegt ihre Freiheit. Die meisten Teilnehmenden dieser Ausstellung gaben an, mit ihrer Kunst gesellschaftspolitische Themen sichtbar machen zu wollen. Das liegt nahe, schließlich hat das Erleben unseres Alltags einen großen Einfluss auf unsere KreativitĂ€t. Welche Themen bewegen die KĂŒnstler*innen dieser Ausstellung? SpĂ€testens seit der letzten documenta 15 gibt es folgenden Vorwurf unter vielen Kritiker*innen: Kunst, die aktuell auf Biennalen und in Museen gezeigt wird, sei zu politisch, fast aktivistisch aufgeladen. AbfĂ€llig wird von „Kuratorenkunst“ gesprochen. Was in dieser Debatte manchmal untergeht: dass Kurator*innen selten vollkommen unabhĂ€ngig handeln können. Ihre Arbeit ist eingebunden in ein vielschichtiges kulturpolitisches System, in dem AbhĂ€ngigkeitsverhĂ€ltnisse zu geldgebenden Institutionen genauso bestehen wie zu gesellschaftspolitischen Strömungen. Das gilt auch fĂŒr die KĂŒnstler*innen selbst. Wir leben in stark polarisierenden Krisenzeiten, warum sollte dies nicht in der Kunst sichtbar werden? Kunst kann, muss aber nicht explizit gesellschaftspolitische Themen sichtbar machen. Und das war schon immer so.

→ Kategorie 5

Kunst zugÀnglich(er) machen

Wer kann teilhaben? Wenn es um die Wahrnehmbarkeit von Kunst geht, stellen zahlreiche Faktoren HĂŒrden auf, die bestimmen, ob und wie man an kulturellem Angebot teilhaben kann. Neben der Frage, ob wir Kunstwerke auch anders als mit den Augen wahrnehmen können, sind z.B. auch der eigene kulturelle und soziale Hintergrund, die Sprache oder Öffnungszeiten von Ausstellungen entscheidend. Manche KĂŒnstler*innen möchten mit ihrer Kunst Wege schaffen, solcherlei Barrieren abzubauen. Welche Ideen sie dabei haben, zeigen die Steckbriefe. (...)

Wen schließen Kunst- und Kulturorte aus oder wer hat keinen Zugang? In einer bundesweiten statistischen Erhebung des Instituts fĂŒr Museumsforschung aus dem Jahr 2018 gaben unter allen teilnehmenden Kunstmuseen 42,5 % an, dass sie bereits barrierefreie ZugĂ€nge haben oder daran arbeiten. Allerdings meint dies ĂŒberwiegend ZugĂ€nge fĂŒr Menschen mit MobilitĂ€tseinschrĂ€nkungen – hier gaben 70,9 % der HĂ€user an, bereits Maßnahmen eingeleitet zu haben. Andere BeeintrĂ€chtigungen werden demnach seltener bedacht: Vermittlungsangebote mit Texten in einfacher Sprache lagen bei 23,5 %, Angebote fĂŒr SehbeeintrĂ€chtigte bei 23 % und ZugĂ€nge fĂŒr Menschen mit einer HörbeeintrĂ€chtigung bei nur 19 %. Diese Zahlen beziffern nun lediglich die ZugĂ€nge zur Kunst von Betrachter*innen-Seite aus Zahlen bezĂŒglich ZugĂ€ngen fĂŒr Studierende gibt es nicht. Klar ist jedoch, dass das System „Kunstbetrieb“, in dem Wettkampf, prekĂ€re Arbeitsbedingungen und intransparente Förderstrukturen herrschen, nicht die Teilhabe Vieler fördern kann, bis sich nicht grundlegende Strukturen Ă€ndern.

→ Kategorie 5

Kunst zugÀnglich(er) machen

Wer kann teilhaben? Wenn es um die Wahrnehmbarkeit von Kunst geht, stellen zahlreiche Faktoren HĂŒrden auf, die bestimmen, ob und wie man an kulturellem Angebot teilhaben kann. (...)

Neben der Frage, ob wir Kunstwerke auch anders als mit den Augen wahrnehmen können, sind z.B. auch der eigene kulturelle und soziale Hintergrund, die Sprache oder Öffnungszeiten von Ausstellungen entscheidend. Manche KĂŒnstler*innen möchten mit ihrer Kunst Wege schaffen, solcherlei Barrieren abzubauen. Welche Ideen sie dabei haben, zeigen die Steckbriefe. Wen schließen Kunst- und Kulturorte aus oder wer hat keinen Zugang? In einer bundesweiten statistischen Erhebung des Instituts fĂŒr Museumsforschung aus dem Jahr 2018 gaben unter allen teilnehmenden Kunstmuseen 42,5 % an, dass sie bereits barrierefreie ZugĂ€nge haben oder daran arbeiten. Allerdings meint dies ĂŒberwiegend ZugĂ€nge fĂŒr Menschen mit MobilitĂ€tseinschrĂ€nkungen – hier gaben 70,9 % der HĂ€user an, bereits Maßnahmen eingeleitet zu haben. Andere BeeintrĂ€chtigungen werden demnach seltener bedacht: Vermittlungsangebote mit Texten in einfacher Sprache lagen bei 23,5 %, Angebote fĂŒr SehbeeintrĂ€chtigte bei 23 % und ZugĂ€nge fĂŒr Menschen mit einer HörbeeintrĂ€chtigung bei nur 19 %. Diese Zahlen beziffern nun lediglich die ZugĂ€nge zur Kunst von Betrachter*innen-Seite aus Zahlen bezĂŒglich ZugĂ€ngen fĂŒr Studierende gibt es nicht. Klar ist jedoch, dass das System „Kunstbetrieb“, in dem Wettkampf, prekĂ€re Arbeitsbedingungen und intransparente Förderstrukturen herrschen, nicht die Teilhabe Vieler fördern kann, bis sich nicht grundlegende Strukturen Ă€ndern.

Kunst-Imbiss

„Oft wird der Kunst-Imbiss nicht ernst genommen, er ist zu weit vom gĂ€ngigen Kunstmarktideal entfernt, nicht exklusiv und elitĂ€r genug, er wird immer wieder als billiger „Marketingstand“ missverstanden. „

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