„Grundsätzlich fehlt mir bei beiden Szenen weiterhin die Repräsentanz von Künstlerinnen.“
Altersgruppe
36-45
Wie bist Du zur Kunst gekommen?
Als erstes bin ich zu einer Kamera gekommen. Es war ein absoluter Schlüsselmoment, eine Initialzündung. Dadurch eröffnete sich mir eine Bilderwelt und eine Möglichkeit der Weltaneignung und Gestaltung. Danach folgte der Weg zur Kunst und zur Inszenierung. Kunst bietet die wundervolle Möglichkeit der Reflexion, Aneignung, Veränderung, der Schaffung und des Entzugs von Realität und das Eintauchen in die Sinne.
Welchem Themenfeld der Ausstellung fühlst Du Dich mit deinen Arbeiten am ehesten zugehörig?
Weiß nicht
Warum hast Du Dich auf „Imagine Transparency" beworben?
Mir gefällt die Idee dieser Ausschreibung und das Hinterfragen der geltenden Strukturen. Ich finde es gut, dass ihr unabhängig der Biografie, der Ausbildung und den bisherigen Ausstellungserfahrungen Werke und Künstler*innen zusammenfügt.
Kurzbeschreibung Deines eingereichten Projekts:
Venus trifft Genus Eine weiblich geprägte Sozialisation hinterlässt Handlungsmuster und Annahmen über die eigene Rolle und Identität. Inwieweit prägen Annahmen unser individuelles Bild und inwieweit prägen uns frühere Stereotype, gerade im Hinblick auf sexualisierte Wahrnehmungen und Darstellungen? Diese Fragestellung untersuche ich in der Arbeit Venus trifft Genus. Noch immer wird der eigene Selbstwert durch sexuelle Attraktivität geprägt. Besonders in den Medien werden häufig weibliche Stereotype abgerufen, reproduziert und als primärer Aspekt des eigenen Selbst angesehen. Welche Vorstellung hat der/die Betrachter*in von Weiblichkeit, vom Frau-Sein, und inwiefern findet eine Konfrontation mit den eigenen Vorurteilen von Attraktivität statt? In westlich geprägten Gesellschaften hat sich das Bild der Frau, ihre Rolle und auch ihre Stellung in der Gesellschaft in den letzten Jahren einem starken Wandel unterzogen. Trotz aller Gleichstellung und Präsenz des Themas, scheint dennoch das Streben nach Schönheit und Perfektion tief verwurzelt zu sein.
Was oder wen siehst Du aktuell nicht in „der Kunstszene“ bzw. was fehlt Dir?
Ich glaube, dass es mehrere Kunstzenen gibt, die sich untereinder unterscheiden. In kommerziellen Galerien, auf Messen und in Museen wird der Wert der Kunst ganz sicher über den monetären Aspekt und den Grad der Bekanntheit gemessen. Da vermisse ich Verschiedenartigkeit, etwas mehr Mut und manchmal weniger Seichtheit. Eine andere Szene sehe ich im Zusammenschluss von Künster*innen, in Off-Räumen und in alternativen Austellungskonzepten. Ich finde, da ist häufig eine besondere Energie. Grundsätzlich fehlt mir bei beiden Szenen weiterhin die Repäsentanz von Künstlerinnen.