„Behinderung, Alter und Immobilität stehen Sexualität, Jugend und Agilität gegenüber.“
Altersgruppe
46-55
Wie bist Du zur Kunst gekommen?
wollte ich schon früh und hat glücklicherweise dann geklappt.
Welchem Themenfeld der Ausstellung fühlst Du Dich mit deinen Arbeiten am ehesten zugehörig?
Sichtbarmachung von Diskriminierungsmechanismen
Warum hast Du Dich auf „Imagine Transparency" beworben?
In den Fragen aus eurer Ausschreibung kann ich mich wiederfinden. Seit 20 Jahren bin ich künstlerisch aktiv und stelle regelmäßig aus. Ich nutze unterschiedliche Medien wie Skulptur, 2 Installation, Performance und Video. In meiner Arbeitsweise bin ich jedoch relativ autistisch. Eine Gruppenausstellung ist immer eine wunderbare Möglichkeit, der Isolation des Ateliers zu entfliehen und in ein Netz-(Werk) einzutauchen.
Kurzbeschreibung Deines eingereichten Projekts:
Die Arbeit untersucht die Beziehung zwischen Mensch und (gesellschaftlichem) Apparat anhand der Begegnung zwischen einer Tänzerin und einer Gehhilfe. Behinderung, Alter und Immobilität stehen Sexualität, Jugend und Agilität gegenüber. In knapper Bekleidung umrundet die Performerin mit provokativen Bewegungen aus Gogo- Dance, Twerking und Erotikfilmen einen Rollator. Die Arbeit greift stereotype Darstellungen aus der Werbe- oder Musikindustrie auf, die den weiblichen Körper gern vor Autos, Elektronik o.ä. positionieren. Entgegen dieser Suggestion einer permanenten sexuellen Verfügbarkeit der Frau ist das Posieren hier ein Akt ehrlicher Selbstbehauptung: Körper sind unperfekt und vergänglich. Der Rollator ist dabei Stütze als auch Hindernis und kann als Verweis auf Sugardaddytum oder auf die zumeist von Frauen geleistete gesellschaftliche Care-Arbeit gelesen werden. Andererseits ist der Rollator ein Symbol für Alter und steht somit für den Wunsch nach einem langen und erfüllten Leben, was das Begehren der jungen Frau erklärt.
Was oder wen siehst Du aktuell nicht in „der Kunstszene“ bzw. was fehlt Dir?
Ich wünsche mir in der Kunstszene mehr Offenheit gegenüber experimentellen Arbeitsansätzen und verbogenen Lebensläufen und das Vertrauen auf eine eigene Meinung unabhängig vom Zeitgeist oder den Werturteilen zentraler Schlüsselfiguren.
Kannst Du von Deiner Kunst leben?
ab und zu :-)
Wo können wir Deine Kunst „in echt“ sehen?
auf Ausstellungen oder beim Atelierbesuch z.b. dazu kann man meinen newsletter abonnieren, um informiert zu werden.
Deine Homepage
www.katjawindau.de
Deine Social Media-Kanäle:
https://www.instagram.com/katja_windau/ nicht so wichtig: (https://twitter.com/KatjaWindau https://www.facebook.com/katja.windau)
Bildunterschriften
KATJA WINDAU, ROLLATOR, 2021, Video 14:22 min. (Filmstill), Performance: Alyssa Marie Warncke, Kamera: Elena Friedrich, Musik: Lia Bilinski KATJA WINDAU, ROLLATOR, 2021, Fotografie (Maße variabel), Performance: Alyssa Marie Warncke, Fotografie: Katja Windau