„Oft wird der Kunst-Imbiss nicht ernst genommen, er ist zu weit vom gängigen Kunstmarktideal entfernt, nicht exklusiv und elitär genug, er wird immer wieder als billiger „Marketingstand“ missverstanden. „
Altersgruppe
18-25
Wie bist Du zur Kunst gekommen?
Im vorigen Leben war ich ein Biokäse-Verkaufsstand im Harz, später ein Infowagen der "Seenotretter". Im Jahr 2005 dann gab es eine Einladung an Künstler*innen, ihre Werke temporär in dem neu entstehenden Stadtteil "HafenCity" zu präsentieren. (Von der über Jahre geforderten Einbeziehung der Kunst in den neuen Stadtteil war nur eine Marketingidee übrig geblieben.) Dadurch entstand die Idee mit dem "Kunst-Imbiss": Einerseits wollte ich dabei auch die Öffentlichkeit miteinbeziehen. Auf der anderen Seite war es ein Versuch, den Hype um einzelne Künstler*innen (Single-Artistry) zu unterlaufen, indem sich aus dem Stand über 50 Künstler*innen beteiligten. Das sind die Anfänge des Projekts, das mittlerweile seit vielen Jahren in verschiedenen Stadtteilen und auch in anderen Städten unterwegs ist.
Welchem Themenfeld der Ausstellung fühlst Du Dich mit deinen Arbeiten am ehesten zugehörig?
Kunst zugänglicher machen
Warum hast Du Dich auf „Imagine Transparency" beworben?
Über den Tellerrand blicken, die eigene Bubble verlassen, und raus aus der Komfortzone: Oft wird der Kunst-Imbiss nicht ernst genommen, er ist zu weit vom gängigen Kunstmarktideal entfernt, nicht exklusiv und elitär genug, er wird immer wieder als billiger "Marketingstand" missverstanden. Dabei ist es gerade die Tarnung, die es ermöglicht, über den engen Horizont hinauszugehen.
Kurzbeschreibung Deines eingereichten Projekts:
Seit 2005 ist der Kunst-Imbiss unterwegs auf Straßen und Plätzen. In unzähligen Gesprächen wurden in den vergangenen Jahren Werke erschlossen und in die Sichtbarkeit überführt, immer wieder auch in Anwesenheit von Künstlerinnen und Künstlern. Eine zentrale Herausforderung des Projektes ist die Einbindung des Publikums in diesen Prozess. Dafür ist es notwendig den rezeptiven Akt beim Betrachten eines künstlerischen Werks – und den Austausch darüber – in den Mittelpunkt zu stellen.
Was oder wen siehst Du aktuell nicht in „der Kunstszene“ bzw. was fehlt Dir?
1. Der Blick auf die Bedeutung der Betrachter*innen ist zu eng. Zitat M. Duchamps, 1956:„ Dass ein Werk vollständig von denjenigen gemacht wird, die es betrachten (... ) und die es durch ihren Beifall oder sogar durch ihre Verwerfung überdauern lassen.“ (Michael Behn, Betrachten betrachten, Kunst-Imbiss – ambulante Kunstversorgung, Accedo-Verlag, 2016) 2. Es fehlt der Blick auf die Ideen die Werke veranlassen. Nur durch die Beschäftigung mit den Ideen ist Autonomie möglich, in Bezug auf den "Kunstmarkt" ebenso wie im Umgang mit den Herausforderungen durch KI.
Kannst Du von Deiner Kunst leben?
Keine Angabe
Wo können wir Deine Kunst „in echt“ sehen?
Unterwegs auf Straßen und Plätzen. Ankündigungen unter http://www.kunst-imbiss.de/blog/